
Aberglaube - aber Glaube?
Vom Geheimnis der Dinge hinter den Dingen
Sonderausstellung im Freilichtmuseum Rieck Haus
kuratiert von Torkild Hinrichsen
Kennen Sie solche Tage: Mit dem linken Bein aufgestanden, schwarze Katze von rechts, unter einer Leiter durchgegangen, dann noch einen Spiegel zerschlagen – nicht nur der Tag ist gelaufen, sondern man hat sich mindestens noch sieben Jahre Unglück ins Haus geholt.
Woher kommt der irrationale Glaube an derlei Bedeutungszusammenhänge? Was kann die schwarze Katze dafür? Sind Leitern wirklich gefährlich? Was ist am 13. Tag des Monats anders, wenn er auf einen Freitag fällt? Die Ausstellung von Torkild Hinrichsen geht verschiedenen Riten auf den Grund.
Skurriles und Gruseliges
Wer den Aberglauben in die Antike oder das Mittelalter datiert, irrt: auch in Zeiten der Rationalität hat das Irrationale seinen Raum. Noch heute pflegen viele Menschen kleine Riten, die Glück vor Prüfungen bringen sollen oder Unglücke fernhalten. Noch heute werden technische Neuerungen mit Verschwörungstheorien belegt und skeptisch betrachtet.
Hinrichsens Ausstellung schaut in verschiedenste Epochen und trägt ein ganzes Kuriositätenkabinett von Beobachtungen zusammen. Von der Auslegung von Wolkenbildern in der Antike oder der Deutung von Bleigießfiguren im zwanzigsten Jahrhundert bis hin zur Zuordnung bestimmter Tiere in das Reich der Finsternis beleuchtet der Volkskundler weitreichende Aspekte von Zaubern und Gegenzaubern.
Eröffnung: Walpurgis, 30. April 2022, 15 Uhr